Junior rannte also (fliegen verbot sich in den engen Gängen um die Küche von selbst) so schnell, wie seine kleinen Beinchen ihn trugen (es ist schon entwürdigend, wenn man als Flieger rennen muss) in die Küche zurück, zerkrümelte einen Teller voller Notrationszwieback, eilte in den Keller, schnappte sich eine Kiste des Mordorhoffer Weizens des Alphas und kam schließlich, schon ein wenig außer Atem, mit dem Essen und dem Trinken wieder zurück.

Als er zurückkehrte, unterhielten sich Gazatshara und Gâkhshara am Tisch wie alte Freunde (tatsächlich waren sie Brüder). Der kleine Höllengeier setzte das Bier und den Krümelkuchen nicht gerade sacht vor sie hin, da läutete die Glocke schon wieder Sturm, einmal und noch einmal.

Ja, diesmal war es sicher Khamûl, dachte er, als er den Ganz entlang schnaufte. Aber es war nicht Khamûl. Es waren zwei weitere Orks, beide mit blauen Kapuzen und silbernen Gürteln, und jeder trug einen Sack mit Werkzeugen und einen Spaten. Sie sprangen herein, kaum dass die Tür einen Spalt geöffnet war. Nun, Junior war kaum noch überrascht.

"Was kann ich tun für euch, meine Orks?", fragte er.

"Ashdug, zu Euren Diensten", sagte der eine. "Und Bûrzûk", fügte der andere hinzu. Damit zogen sie ihre blauen Kapuzenmäntel aus und verbeugten sich.

"Gleichfalls: zu euren Diensten und den Diensten eurer ganzen Familie!", erwiderte der kleine Höllengeier. Dies hatte er einmal von einem Zwerg, mit dem sie im Feurigen Berg viel Spaß gehabt hatten, gehört, und es erfüllte ihn mit heimlicher Freude, dass es die beiden jungen Orks ausgesprochen verwirrte.

"Ich sehe, Gazatshara und Gâkhshara sind bereits hier und fressen und saufen sich die Hucke voll", sagte Ashdug schließlich. "Das wird ein schönes Gedränge heute Abend geben."

Gedränge!, dachte der kleine Höllengeier. Das ist ja ein scheußlicher Gedanke! Noch mehr Orks! Aber bevor er sich eine Minute hinsetzen, sich erst mal sammeln und einen kleinen Schluck nehmen konnte, schrie Gazatshara laut durch den Raum: "Iih! Das ist ja Kinderbier! Blubberwasser! Gibt's denn hier nichts Gescheites zum Saufen?" Entmutig ließ Junior den Kopf hängen und tat so, als sei er gar nicht da, und tatsächlich, die Orks ignorierten ihn und sprachen über Erzbergwerke und Gold, über Verdruss mit den Zwergen und die Verwüstungen der Elben und über eine Menge anderer Unglücksfälle, die er nicht verstand und die er auch gar nicht verstehen wollte, denn die klangen ihm viel zu abenteuerlich - als, ding-dong-da-ding-dang, seine Glocke schon wieder ging, als ob ein nichtsnutziger Ork versuchte, den Griff abzureißen.

"Da ist wohl einer an der Tür", sagte er blinzelnd.

"Einer? Wahrscheinlich vier, dem Geräusch nach zu urteilen", entgegnete Bûrzûk. "Übrigens sahen wir sie hinter uns herkommen." Der arme kleine Höllengier setzte sich in der Halle nieder, wunderte sich, was weiter geschehen würde und ob die Gesellschaft sich auch noch zum Abendbrot einladen würde. Dann schellte die Glocke lauter denn ja, und er musste zur Tür rennen. Aber es waren nicht vier, es waren fünf. Ein anderer war dazugekommen, während Junior sich noch in der Halle wunderte. Er hatte kaum den Türknopf gedreht, als auch schon alle im Gang standen, sich verbeugten und "zu Euren Diensten" sagten, einer nach dem anderen. Svenbûrz, Uzgbûrz, Burzumshara, Falrinth und Ghâshgûl (Vater von Gimpli) waren ihre Namen, und sehr schnell hingen zwei purpurrote Kapuzenmäntel, ein grauer, ein brauner und ein weißer an den Haken, und die Kerle steckten ihre breiten Hände in die goldenen und silbernen Gürtel und gingen los, um sich mit den anderen zu vereinen.

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