Es scheint, als kennt er sich besser in unserer Speisekammer aus als ich, dachte Junior, der sich völlig überrumpelt fühlte und gar nicht daran denken wollte, was der Alpha ihm alles erzählen würde, wenn er von seiner Wehrübung zurückkam. Mit der Zeit hatte er sämtliche Flaschen und Schüsseln, Messer und Gabeln, Gläser und Platten und Löffel hoch auf riesige Tabletts gehäuft. Ihm war sehr heiß, er sah rot aus (und nicht mehr zartrosa), und er war richtig ärgerlich.

"Zu den Elben mit diesen Orks!", rief er laut. "Warum helfen sie nicht ein bisschen?" Jetzt traue einer seinen Augen! Da standen Gâkhshara und Gazatshara in der Küchentür und Ashdug und Bûrzûk dahinter, und noch bevor er "fetter Hammel!" sagen konnte, hatten sie die Tabletts schon fortgetragen, ein paar kleine Tische ins Empfangszimmer des Alphas gesetzt, und alles war ordentlich (na ja, zumindest nach Ork-Maßstäben) serviert.

Khamûl saß obenan, die dreizehn Orks saßen ihm zu Füßen. Junior aber hockte auf seinem kleinen Höllengeierstühlchen am Kamin und knabberte an einem Keks (der Appetit war ihm ziemlich vergangen). Er versuchte ein Gesicht aufzusetzen, als ob dies alles vollkommen in Ordnung sei und in keiner Weise ein Problem für ihn, doch auch nur der kleinste Gedanke an den Alpha und seine Reaktion auf das Chaos und die Unordnung im Heimeligen Feurigen Berg ließen ihn von einer Bestürzung in die andere fallen. Die Orks aßen und aßen und sprachen und sprachen, und die Zeit ging dahin. Uzgbûrz machte mit seinen schwarzen Händen alles schmutzig. Schließlich schoben sie ihre Stühle zurück (oder warfen sie einfach um), und Junior machte eine Bewegung, als wolle er die Teller und Gläser einsammeln.

"Ich denke, ihr bleibt noch zum Abendbrot", sagte er in seinem höflichsten und ungezwungensten Ton.

"Natürlich!", erwiderte Meskrith. "Sogar noch länger. Es wird spät werden, bis wir all unsere Geschäfte erledigt haben. Aber zuerst brauchen wir ein bisschen Musik. Räumt ab!"

Daraufhin sprangen zwölf Orks auf - ausgenommen Meskrith, der eine viel zu hochgestellte Persönlichkeit war. Er blieb zu einem Schwatz mit Khamûl zurück. Die Orks stapelten das Geschirr zu hohen Turmbauten aufeinander. Sie warteten nicht lang auf Teebretter, sondern balancierten Türme von Tellern (jeder mit einem Krug oder Schüsseln obendrauf) mit einer Hand, während der kleine Höllengeier quiekend vor Furcht hinter ihnen herlief: "Bitte, seid vorsichtig! Bitte, bemüht euch nicht, ich mache das gern allein! Der Alpha bringt mich um!" Aber die Orks begannen zu singen:

Schmeißt mit Tellern, soviel euch passt,
biegt die Messer und Gabeln krumm,
tut, was unser Geier hasst,
verbrennt die Korken, haut Flaschen um!

Pikt ins Taschentuch und tretet ins Fett,
gießt die Milch auf den Küchenflur!
Knochen im Bett sind besonders nett,
gießt den Wein in die Geieruhr!

Jetzt die Gläser in den Müll hinein,
stampft drauf, stampft und mit Gesang!
Sind die Schüsseln nicht kurz und klein,
kegelt sie munter den Gang entlang!

Alles, was unser Geier hasst!
Hört ihn bloß: Vorsichtig angefasst!

Natürlich machten sie nichts so Grässliches, sondern spülten erstaunlicherweise tatsächlich das ganze Geschirr und stellten es sauber weg, schnell wie der Blitz, während der kleine Höllengeier sich in der Mitte der Küche um sich selbst drehte und versuchte, sie dabei zu beaufsichtigen (und mit seinem wedelnden Schwanz zur gleichen Zeit kein Geschirr zu zerschlagen). Und im anderen Zimmer summte Meskrith fröhlich einen alten Ork-Gassenhauer: "Wo eine Peitsche ist, ist auch ein Weg", was die anderen zwölf Orks noch weitaus schneller in der Küche werkeln ließ. Schließlich kehrten sie zurück, und Meskrith sagte: "Jetzt ein bisschen Musik. Packt eure Instrumente aus!"

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