Höllengeier über Hannover

Tja, wie schon gesagt: Nur anderthalb Tage nach dem Ausflug in die Tiefen von London war ein Gastauftritt der Höllengeier bei Hannover spielt! 10 angesagt, wieder unterstützt durch Lady Éowyn, die zwei Vorträge zum besten geben wollte. Zudem hatte sich der Supportbalrog angesagt, der Demorunden des Rollenspiels (leider völlig höllengeierfrei) abzuhalten gedachte. Also packten wir das Höllengeiermobil aus, sammelten den ganz ordinär mit dem Zug erschienenen Mesix-Balrog ein (wussten wir doch schon immer, dass das mit den Flügeln nur Täuschung war!) und brausten los.

Die Fahrt war zwar nicht wirklich kurz (wegen der vielen Baustellen, die selbst für Höllengeier hinderlich waren; eine echte Meisterleistung!), dafür aber kurzweilig, was insbesondere daran lag, dass nicht alle Balrogs so wortkarg sind wie der in Moria (oder der war nur noch nicht müde genug). Mit Betreuungsfee Anja hatten wir abgemacht, dass wir wohl nicht vor 19 Uhr (dem Ende der Öffnungszeit des Hotels) eintreffen würden und Anja rechtzeitig den Schlüssel abholen würde, damit wir ihn dann ggf. beim vorconabendlichen Grillen am Conort (3 km vom Hotel entfernt) abholen könnten. Leider hatten wir vergessen, Vorkehrungen für den Fall zu treffen, dass wir doch vor 19 Uhr ankämen (was wir aus Versehen auch taten), und so kam es zu einigen Irrungen und Wirrungen, bis wir endlich die Zimmer bezogen hatten. Abends im Zimmer fragte der Alpha ominös: "Hat hier jemand etwas gegen Halsschmerzen mit?", aber niemand hatte. Das war schade, wie sich noch zeigen sollte - verspürte der Alpha doch ein leichtes Kratzen im Hals, das ihn mit Unbehagen erfüllte.

Am nächsten Morgen war die Welt aber noch in Ordnung; nur Éowyn beschwerte sich wieder über anhaltendes Schnarchen, was von einer sich verstopfenden Höllengeiernase herrührte. Am Conort angekommen, gaben wir den Supportbalrog im Heim für durchgehend beschäftigte HdR-Demospielleiter ab und zogen uns in unseren Raum zurück, den wir uns mit den MIDGARD-Runden teilten (was daran lag, das sich auch der MIDGARD-Geier für zwei Seminare ins Höllengeiermobil eingeschmuggelt hatte).

Den ersten Vortrag hielt der Archivgeier, der in die Regeln des Rollenspiels einführte. Das war nicht immer einfach, da ihm einige der Anwesenden erzählen wollten, ein Spiel ohne komplexe Regeln könne ja nur etwas für Anfänger sein; ein paar kurze Flügelschläge des Geiers für's Grobe klärten das Problem aber eher rasch. Danach erfreute dann Frau Éowyn anderthalb Stunden lang die Anwesenden mit Anekdoten aus der Übersetzung des Spiels, und nachdem der eingeschmuggelte MIDGARD-Geier sein "Was gibt's Neues bei MIDGARD?"-Geseier erfreulich schnell über die Bühne gebracht hatte, zog wieder Éowyn mit ihrem Vortrag zu "tolkieneskem Rollenspiel" das Publikum in ihren Bann (obwohl das Beispiel mit den 14 Polo spielenden Höllengeiern in Moria... Polo mit Zwergenköpfen ja gern, aber 14???). In der anschließenden Diskussion blieb dem Höllengeier dann so langsam die Stimme weg, von den mittlerweile deutlich spürbaren Halsschmerzen ganz zu schweigen. Auch die von Fee Anja eiligst besorgten Halsschmerztabletten brachten keine unmittelbare Linderung, und so konnte die Geier das leckere Abendessen beim Italiener nur sehr eingeschränkt genießen, und gar manch interessantes Gespräch lief mehr oder minder ohne ihre Beteiligung ab (von gewissen dramatischen Gesten einmal abgesehen) - aber zugehört haben sie sehr wohl.

Der nächste Morgen sah eine wiederum ob Höllengeierschnarchens des Schlafes beraubte Éowyn, die dem ohnehin schon eher unglücklichen Alpha ungnädig mitteilte, ihn nie wieder mitzunehmen, wenn er erkältet sei (man muss hierzu wissen, dass nach einer unlängst erfolgten Nasenoperation die Geier eigentlich kaum mehr schnarchen), sowie einen praktisch stimmlosen Alpha, dem eher garstige Halsschmerzen zu schaffen machten. Entsprechend wurde der doch eher störende MIDGARD-Geier, der noch für ein Seminar eingeplant war, frühzeitig weggepackt, und als der Supportbalrog seine letzte Demorunde gehalten hatte, ging es wieder nach Hause - allerdings nicht, ohne von der anwesenden Künstlerin Sabine Weiss ein Charakterporträt (eines D&D-Charakters, man glaubt es kaum) anfertigen zu lassen, was ohne Stimme gar nicht so einfach war (zum Glück hatte der Geschichtengeier die gesamte Beschreibung zu Papier gebracht).

Die Heimfahrt sah Höllengeier, die sich ob nichtvorhandener Stimme zu wahren Gestenkünstlern entwickelten. So ganz fit waren sie dann aber doch nicht, da sie sich auf dem Weg zu Frau Éowyn, den sie eigentlich in- und auswendig kennen sollten, gleich zweimal verfuhren, was nicht nur eher peinlich war, sondern auch den Supportbalrog von den bislang eher nur aus dem HdR-Forum bekannten ... Navigationsproblemen der Höllengeier überzeugte.

P.S.: Die Höllengeier verbrachten die nächsten vier Tage krank im Bett.

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