Der Bibliotheksgeier

Auch "Nummer 12" oder "Alexandrageier" genannt

Der Bibliotheksgeier ist, wenn man es genau nimmt, dem Archivgeier gar nicht so unähnlich. Beide lieben Bücher, beide wissen eine ganze Menge, und beide haben eine große Abneigung gegen Andere, die weniger wissen als sie. Der Hauptunterschied besteht darin, dass der Bibliotheksgeier sich, im Gegensatz zum Archivgeier, nie in seiner Bebliothek verläuft und zudem, im Gegensatz zum Archivgeier, das Signatursystem der Bibliothek verstanden hat. Daraus folgt, dass man den Bibliotheksgeier relativ häufig auf der Suche nach dem Archivgeier antreffen kann, wenn dieser sich wieder einmal in seiner Bibliothek verlaufen hat.

Außerdem ist der Bibliotheksgeier wehrhafter als der Archivgeier. Letzterer gibt zwar immer den fürchterlich wilden Höllengeier, wenn sich jemand ungebeten in seine Bibliothek verwirrt (und das genügt auch meist), aber der Bibliotheksgeier kann durchaus richtig wild (und böse und gemein) werden. Und Bücherdieben den Kopf abbeißen. Eines der prägenden Erlebnisse des noch jungen Bibliotheksgeiers bestand in der Lektüre eines Schildes in einer Bibliothek:

Do not take this book for fear of strife
for the owner carries a carving knife.

Das gefiel dem Bibliotheksgeier - zumindest so lange, bis ihm auffiel, dass er mit seinen Höllengeierklauen gar kein Messer führen kann. Dann wiederum braucht er auch keines. Also schrieb er das Motto um:

Do not take this book into your paws
Lest you want to meet the hellhawk's claws.

Was ja auch ein schönes Motto ist...

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