Höllengeier über dem Landkartenset

Die Schachtel sagt uns: "Six archival quality collector's maps and a 32 page guide to the Lands of Middle-earth". Auf dem Cover ist Gandalf in der Bibliothek von Minas Tirith, vor Auszügen der sechs Karten.

Bei den Karten handelt es sich um:

Sie sind tatsächlich von sehr guter Qualität, sowohl von der zeichnerischen Qualität (gleicher Stil wie die "neue" Landkarte, ebenfalls von Daniel Reeve) als auch vom Papier (pergamentartig). Das Detailniveau der Karten ist gut, und so ziemlich alles, was man brauchen könnte, ist da. Gerade die Karte des Auenlandes ist da sehr schön. Alle Karten sind 56 auf 43 cm groß. Hübsch und sehr edel.

Bei der Erwähnung des 32-seitigen Büchleins indes schrillten bei allen Höllengeiern, die sich mit Deciphers Veröffentlichungspolitik auskennen, sofort die Alarmglocken (außer bei unserem Jüngsten, aber der fliegt ohnehin gerade voller Begeisterung auf dem Pergament Runden um Barad-dûr).

Und tatsächlich: Es handelt sich um wenig mehr als den (deutlich schwächer illustrierten) Nachdruck der Weltbeschreibung aus dem Grundregelwerk in Schwarzweiß (selbst der Fehler in Galdors Zitat zu den Braunen Landen steht noch 'drin). Das einzig Neue an diesem Band ist ein zweiseitiger Kartenindex (die nochmaligen Abdrucke der Karten in s/w nach dem Index sind da nicht sehr spannend; die einseitige Vorstellung des Zeichners eher schon).

Der hohe Preis (es waren mindestens 30 Dollar, können aber auch 40 sein) stört natürlich schon, denn letztlich zahlt man ihn für die sechs (wenn auch sehr schönen) Karten.

Fazit: Fünf von neun Höllengeiern würden dieses Produkt allein wegen der wunderschönen Karten ungeachtet des Preises kaufen; zwei weitere würden dies ebenfalls tun, wenn ihnen Papa Sauron eine Gehaltserhöhung geben würde. Zwei sind beleidigt, dass sie für einen Nachdruck nochmals Geld bezahlen sollen.)

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